Wenn Sie Ihren Blutzucker über einen längeren Zeitraum beurteilen und dokumentieren möchten, kommen Sie nicht daran vorbei, Ihre Messwerte systematisch in einer Tabelle oder einem Blutzucker-Tagebuch zu erfassen.
Auf Muster-Vorlage.ch finden Sie ein gratis Blutzucker-Tagebuch für Excel zur grafischen Auswertung Ihrer Blutzuckerwerte.
Das Wichtigste zum Thema Blutzucker
- Zur Beurteilung des Blutzuckers sind Einzelwerte weniger aussagekräftig – nur der Verlauf über Tage und Wochen gibt Aufschluss
- Verschiedene Faktoren wie Ernährung, körperliche Aktivität, Stress und Medikamente beeinflussen den Blutzucker
- Eine regelmässige Dokumentation hilft dabei, Schwankungen frühzeitig zu erkennen und den Therapieerfolg zu überprüfen
- Mit unserem kostenlosen Blutzucker-Tagebuch im Excel‑Format können Sie Ihre Messwerte nicht nur erfassen, sondern auch automatisch grafisch auswerten
Inhaltsverzeichnis
Was ist Blutzucker?
Blutzucker bezeichnet die Menge an Glukose, die im Blut zirkuliert. Glukose ist die wichtigste Energiequelle für die Körperzellen. Der Blutzuckerspiegel wird durch die Zufuhr von Kohlenhydraten, den Hormonhaushalt (insbesondere Insulin) und den Energieverbrauch des Körpers beeinflusst.
Wenn Sie den Verdacht haben, dass mit Ihren Blutzuckerwerten etwas nicht stimmt, sollten Sie ein Blutzucker-Tagebuch führen. Regelmässige Messungen helfen dabei, Schwankungen zu erkennen und bei Unregelmässigkeiten rechtzeitig Massnahmen zu ergreifen, wie beispielsweise die Konsultation eines Arztes.
Für Menschen mit diagnostiziertem Diabetes ist ein Blutzucker-Tagebuch ein wichtiges Hilfsmittel während der sog. Einstellphase. Das ist jene Phase, in der die Menge Insulin in Absprache mit dem Arzt oder der Diabetesberatung individuell angepasst und optimiert wird, um stabile Blutzuckerwerte zu erreichen.
Diabetes: Typ 1 und Typ 2
Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, bei der die Regulation des Blutzuckers gestört ist. Es gibt dabei zwei Hauptformen:
Typ 1 Diabetes
Typ 1 Diabetes ist eine autoimmunerkrankung, bei der die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstört werden. Betroffene müssen in der Regel von Anfang an Insulin spritzen. Typ 1 Diabetes tritt häufig bei Kindern und Jugendlichen auf.
Typ 2 Diabetes
Typ 2 Diabetes ist wesentlich häufiger und resultiert überwiegend aus einer Insulinresistenz sowie einem relativen Insulinmangel. Risikofaktoren sind unter anderem Übergewicht, Bewegungsmangel und genetische Veranlagung. Bei Typ 2 Diabetes kann häufig mit einer Umstellung der Lebensweise und oralen Medikamenten (Tabletten) begonnen werden.
Blutzucker Normwert
Eine Übersicht der gängigen Blutzuckerbereiche. Die Werte beziehen sich auf den nüchtern gemessenen Blutzucker
Kategorie | Blutzucker (mmol/l) |
Hypoglykämie (Unterzuckerung) | < 3,9 |
Normaler Nüchternblutzucker | 3,9 – 5,5 |
Prädiabetes | 5,6 – 6,9 |
Diabetes (nüchtern) | ≥ 7,0 |
Hinweis: Nach den Mahlzeiten können die Werte deutlich ansteigen. Es empfiehlt sich, auch diese Messungen zu dokumentieren, um den gesamten Blutzuckertrend zu erfassen.
Blutzucker Tagebuch für Excel
Hier stellen wir Ihnen drei verschiedene Vorlagen zur systematischen Erfassung Ihrer Blutzuckerwerte zur Verfügung:

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- Blutzucker-Tagebuch
- Excel-Format
- Für 7 Tage
- 8 Messungen pro Tag
- Automatisch generierte grafische Auswertung
- Ideal um den Verlauf zu dokumentieren
Blutzucker Tabelle zum Ausdrucken [PDF]

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- Bewärte Blutzucker-Tabelle zum Ausdrucken
- A4-Format (Quer)
- Kann von Hand ausgefüllt werden
- Bietet ausreichend Platz für 20 Tage (4 Messungen pro Tag)
- Kostenlos
- Direkter Download
Anleitung: So nutzen Sie das Blutzucker-Tagebuch
Das Blutzucker-Tagebuch dient dazu, Ihre Blutzuckerwerte systematisch zu erfassen und Ihre Diabetes-Therapie zu überwachen.
- Laden Sie das Blutzucker-Tagebuch mit Klick auf den Download-Button kostenlos auf Ihren Computer herunter
- Öffnen Sie das Tagebuch mit Excel
- Geben Sie im Feld «D2» Ihren Namen ein
- Geben Sie im Feld «D3» das Startdatum ein (z.B. 1.5.2025). Sobald Sie das Startdatum eingegeben haben, werden die folgenden sieben Wochentage automatisch in die Messtabelle übertragen
- Löschen Sie die Beispieleinträge des 1. Tages in der Tabelle
- Beginnen Sie nun mit den Messungen. Insbesondere während der «Einstellphase» sollten Sie acht Messungen pro Tag durchführen:
- Nachts um 02:00 Uhr (um ein Hypo in der Nacht zu erfassen)
- Vor jeder Malzeit (Frühstück, Mittag, Abend)
- 2h nach jeder Malzeit (Frühstück, Mittag, Abend)
- Vor dem zu Bett gehen
- Erfassen Sie das Basis-Insulin, welches Sie injizieren müssen (in internationalen Einheiten i.E.)
- Erfassen Sie nach jeder Messung den Blutzuckerwert
- Erfassen Sie zusätzlich vor dem Essen jeweils die verabreichte Menge Insulin (in internationalen Einheiten i.E.)
- Erfassen Sie pro Mahlzeit die verspeisten Kohlenhydrate pro 10 g.
- Erfassen Sie die körperliche Aktivität mittels Dropdown-Feld «klein, mittel, gross)
- klein = wenig körperliche Aktivität (z.B. sitzend)
- mittel = mittelmässige körperliche Aktivität (z.B. Putzen oder Spaziergang)
- Gross = intensivere Sporteinheiten
Grafische Auswertung
Die grafische Auswertung dient dazu, den Verlauf der Blutzuckerwerte im Tagesverlauf besser zu verstehen und Zusammenhänge mit der aufgenommenen Nahrung, der körperlichen Aktivität sowie der injizierten Menge Insulin zu erkennen zu erkennen. Durch die visuelle Darstellung lässt sich auf einen Blick erfassen, wie sich der Blutzuckerspiegel zu verschiedenen Tageszeiten verhält und welche Faktoren den Blutzuckerspiegel beeinflussen.
- Orange Linie: Stellt den Blutzuckerspiegel (mmol/l) über den Tag hinweg dar. Die Linie zeigt Schwankungen, insbesondere vor und nach den Mahlzeiten.
- Blaue Linie: Stellt die Menge an verabreichtem Insulin (i.E.) dar.
- Dunkelblaue Balken: Diese repräsentieren die aufgenommenen Kohlenhydrate pro 10g. Höhere Balken bedeuten eine grössere Kohlenhydrataufnahme.
- Grüne Balken: Diese zeigen die sportliche Aktivität. «Gross» bedeutet intensive körperliche Betätigung, «Mittel» steht steht für stehende Tätigkeiten wie Putzen, Spazieren, etc dar, «klein» steht für leichte und sitzende Aktivitäten.
Oft gestellte Fragen
Welcher Blutzucker ist normal in welchem Alter?
Erwachsene:
Bei gesunden Erwachsenen liegt der nüchterne Blutzucker typischerweise zwischen ca. 3,3–5,5 mmol/l. Etwa zwei Stunden nach einer Mahlzeit sollten Werte im Bereich von 5,0–7,8 mmol/l iegen.
Ältere Menschen:
Im höheren Alter wird in der Diabetesbehandlung häufig ein leicht höherer Zielbereich gewählt, um Hypoglykämien (Unterzuckerungen) zu vermeiden. So können Werte, die etwas oberhalb der Standardnorm liegen, in Abhängigkeit von der individuellen Situation und den Begleiterkrankungen als akzeptabel gelten.
Welche Finger sollte man nicht zum Blutzucker messen verwenden?
Für die Blutzuckermessung sollten Sie idealerweise nicht den Daumen und den Zeigefinger verwenden, da die gestochenen Hautstellen schmerzhaft sensibel sind und das häufige Stechen den Tastsinn beeinträchtigen kann.
Empfehlung: Es eignen sich Mittel-, Ring- und der kleine Finger. Seitliches Einstechen schont auch hier die Fingekuppen.
Wie beeinflusst körperliche Aktivität und Sport den Blutzucker?
Körperliche Aktivität und Sport haben einen signifikanten Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Bei Bewegung nutzen die Körperzellen den Zucker im Blut, um Energie zu produzieren, was zu einem Absinken des Blutzuckerspiegels führt. Dieser Effekt variiert je nach Art und Intensität der Bewegung.
Sport erhöht die Insulinempfindlichkeit des Körpers, wodurch das Insulin effektiver arbeiten und Blutzuckerspitzen schneller abgebaut werden können.
Langfristig kann durch regelmässige körperliche Aktivität sogar der Blutzucker-Langzeitwert (HbA1c-Wert) gesenkt werden.
Was tun bei zu hohem Blutzucker?
Sofortmassnahmen:
- Überprüfen / Messen Sie regelmässig Ihre Blutzucker-Werte, um reagieren zu können.
- Falls Sie bereits Insulin oder blutzuckersenkende Medikamente einnehmen, kann es nach Absprache mit Ihrem Arzt notwendig sein, eine Korrekturdosis zu verabreichen.
Weitere Hinweise:
- Bei Symptomen wie starker Müdigkeit, Übelkeit, häufigem Durst und vermehrtem Wasserlassen sollten Sie umgehend ärztlichen Rat einholen.
- Regelmässige Kontrollen und eine enge Abstimmung mit Ihrer Diabetes-Beratung sind wichtig, um längerfristige gesundheitliche Komplikationen zu vermeiden!
Welche Kohlenhydrate lassen den Blutzucker langsamer ansteigen?
Lebensmittel, die langsam verdauliche, komplexe Kohlenhydrate (Nahrungsfasern) enthalten, führen zu einem moderateren Anstieg des Blutzuckers. Dazu gehören Vollkornbrot, Vollkornnudeln oder Haferflocken, Linsen, Bohnen, Erbsen, Grünes Blattgemüse, Äpfel (mit Schale).
Quellen und Referenzen
- Webseite bag.ch: Was ist Diabetes
- Webseite Schweizerische Diabetes Gesellschaft: Aktuelle Richtlinien und Hintergrundinformationen zur Diabetesbehandlung
- Webseite Wikipedia: Beitrag zum Thema Diabetes mellitus